Hello again – und wooooow! Wer hätte gedacht, dass mal eben über 2 Jahre vergehen, bis ich hier endlich den 5. Teil meiner kleinen Liebessprachen-Reihe veröffentliche?! Da bin ich also wieder – etliche Paargespräche, Hochzeiten, Trauungen und (kaum der Rede wert) zwei Kinder später. Ich hab‘ also auch ganz persönlich so einiges beizutragen zum heutigen Thema, der letzten Liebessprache: Zweisamkeit.
Zweisamkeit = „Quality Time“
Zweisamkeit ist vielleicht eine etwas unbeholfene Übersetzung für das, was Dr. Gary Chapman, der Begründer des 5-Liebessprachen-Systems, eigentlich beschreiben möchte. Er selbst spricht nämlich von „Quality Time“. Damit meint er Zeitabschnitte, in denen Partner ihre volle Aufmerksamkeit auf den jeweils anderen richten.
So, jetzt, wo Ihr diese Definition kennt, mal Hand auf’s Herz: Wer von Euch kann – Corona hin, Lockdown her – tatsächlich von sich behaupten, das oft zu tun? Ja, ich mein‘ Euch da draußen: die mit den langjährigen Beziehungen und vielleicht sogar Euch Pärchen mit Kindern! Wie viele von Euch nehmen sich wirklich aktiv und regelmäßig Zeit, schöne Stunden mit dem Partner / der Partnerin zu gestalten? Stunden, die in keinster Weise ‚produktiv‘ sein müssen? Momente, in denen man nicht ’nebeneinander her‘, sondern tatsächlich MITeinander lebt? Zeiten, in denen man nicht nur physisch im selben Raum, sondern auch mental und emotional auf einer Wellenlänge ist?
Weniger ist mehr
Klar, aktuell kann man sich nicht allzu vielen ‚fancy‘ Aktivitäten hingeben. Restaurant-, Thermen- und auch Theaterbesuch sind gestrichen. Die Kino-Experience ist auf dem heimischen Sofa auch nicht dieselbe und mit Fliege oder hohen Hacken fühlt man sich schnell mal overdressed, wenn man Cocktails und Tapas lediglich an der Küchenanrichte und nicht am Tresen der Lieblingsbar genießen kann.
Trotzdem gibt es sie, die Zeit für ‚Romantik‘ – wie auch immer Ihr diesen Begriff für Euch definiert. Für Mr. Gypsy und mich hab‘ ich mir sogar etwas Hilfe mit ins Boot geholt: in der Vorweihnachtszeit haben wir uns jeden Abend etwa eine halbe Stunde aus den vom Alltag mit zwei kleinen Kindern müden Rippen geschnitten. Dann haben wir bewusst eine Aufgabe des wunderbaren „Paarzeit-Adventskalenders“ gemacht. Da mussten wir schon mal nicht kreativ sein, sondern konnten einfach nur den liebevoll zusammengestellten Anweisungen folgen.
Anregungen für Zeit zu zweit
Den Liebesdienst, den das wunderbare Paarzeit-Team für so viele Paare (und ganz nebenbei auch noch für die Umwelt!) erbracht hat, gebe ich im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten nur allzu gern an Euch weiter. Für alle, die gerade ein wenig leiden unter der ständigen erzwungenen Zweisamkeit und die ein bisschen frischen Wind in den Beziehungssegeln brauchen können, folgen hier ein paar kleine Anregungen:
- Sushi-Abend: Ich für meinen Teil liiiiieeeebe Sushi! Mr. Gypsy auch – und nachdem wir die leckeren kleinen Reis-Happen derzeit schon nicht im Asia-Restaurant zu uns nehmen können, nehmen wir uns einfach hin und wieder Zeit, selbst mit Bambus-Rollmatte, Noriblättern, Sushi-Reis, Fisch und anderen guten Zutaten zu hantieren. Passende Zutaten und das Zubehör gibt’s eigentlich in jedem gut sortierten Supermarkt. Dort einkaufen dürfen wir ja immerhin noch. Anleitungen für Euer DIY-Sushi gibt’s im Netz zu Hauf. Einem gemütlichen Abend, an dem Ihr zusammen mal nicht nur schnell-schnell was warm macht und die notwendige Nahrungsaufnahme betreibt, sondern ganz bewusst Kochlöffel und Stäbchen schwingt, steht also nichts mehr im Wege, oder?
- ‚A Trip down Memory Lane‘: Oft packen wir unseren Alltag so voll mit immer neuen Aktivitäten, dass wir darüber gar nicht genug Zeit finden, auch mal die schönen Dinge zu würdigen, die wir bereits (gemeinsam) erlebt haben. Und mal ehrlich: Wer nimmt sich bei der Bilderflut, die wir täglich sehen und auch selbst produzieren, wirklich noch die Zeit, die festgehaltenen Erinnerungen bewusst anzuschauen? Sie zu würdigen und zu sortieren? Ein Abend, an dem Ihr Euch zusammen setzt, um die fotografischen Highlights des letzten Jahres zu sichten und vielleicht sogar in einem hübschen Album festzuhalten, ist wunderbar investierte Zeit. Echte ‚Quality Time‘ in dem Moment, in dem Ihr es tut und Euch gemeinsam an schönen Erinnerungen erfreut – und Zeit, die auch in Zukunft für viele schöne Augenblicke sorgen wird: Immer dann, wenn Ihr Euer Album wieder aus dem Regal nehmt, um mal wieder die ‚Memory Lane‘ entlang zu spazieren.
- Spa-Tag mit Massage: Wellness-Bad und Massagetempel sind uns allen gerade verschlossen, aber wer sagt denn, dass man sich so ein bisschen Spa-Feeling nicht auch nach Hause holen kann? Natürlich ist’s nicht das große Becken, in dem man sich im wohlig warmen Wasser treiben lassen kann (jaaaa – das vermisse ich auch!). Aber die heimische Badewanne bietet immerhin den Vorteil, dass man dort schon mal automatisch am besten in den Armen des / der Liebsten den bequemsten Platz findet. Bevor man gemeinsam in die Fluten steigt, kann man jedem auch noch so kleinen Badezimmer mit ein paar Kerzen und vielleicht einer kleinen Duftlampe für ätherische Öle ein wunderbares Wohlfühl-Flair verleihen. Schon der Drogerie-Einkauf hierfür steigert dann die Vorfreude! Wer es sich so richtig schön machen will, der legt ein paar Handtücher auf Bett oder Sofa aus, drapiert auch dort ein paar Kerzen und ein Massageöl und wärmt die Bademäntel vor. Den Rest dürft Ihr Euch dann selbst ausmalen. Ich sag‘ nur so viel: das Happy End gibt’s bei dieser Aktivität vielleicht mal nicht nur auf dem Bildschirm…
- Schnitzeljagd: Über die Jahre haben mir schon so viele Paare von ihren teilweise sehr abenteuerlichen Heiratsanträgen berichtet, da wäre es eine Schande, nicht eine immer mal wiederkehrende, wunderbare Idee mit Euch zu teilen: eine liebevoll gestaltete Schnitzeljagd. Nein, da müsst Ihr nun nicht gleich an ‚Räuber und Gendarme‘ denken! Ihr müsst Euch dafür nicht zwangsläufig irgendwo durch’s Dickicht schlagen. Euer Abenteuer-Ausflug muss auch nicht mit Kniefall und Ring enden. Aber vielleicht gibt es ja auch bei Euch ein paar Orte, die in Eurer Beziehungsgeschichte eine ganz besondere Rolle spielen? Dann könnte es Euch großen Spaß machen, diese – mit Picknick im Gepäck – abzuwandern oder zu fahren. Besonders ambitionierte Romeos (oder Julias!) können an jedem dieser Orte ganz nach dem Motto „Weißt Du noch…?“ auch eine kleine Liebesbotschaft hinterlegen. Das peppt auf jeden Fall den mittlerweile zur Corona-Routine verkommenen Spaziergang ein wenig auf und setzt ein paar Glückshormone frei.
- Pläne schmieden: Eine ‚Aktivität‘, der Mr. Gypsy und ich besonders gern zusammen nachgehen, ist es, gemeinsam Pläne zu schmieden. Das kann alles sein vom nächsten Hausrenovierungs-Projekt bis hin zu neuen Ideen für unseren Arbeitsalltag. Wir lieben es, unsere jeweiligen Vorstellungen zu vereinen, in Zukunftsvisionen zu schwelgen und Brainstorming zu betreiben, wie wir diese – wie wir es nennen – ‚Hirnfürze‘ auch in die Tat umsetzen können. Welche Projekte stehen bei Euch an? Die nächste Urlaubsplanung? Hausbau? Hochzeit? Genießt gemeinsam die Vorfreude und nehmt Euch bewusst Zeit dafür, miteinander über Eure Vorhaben in den Austausch zu kommen!
So, ich hoffe, bei all den Vorschlägen war vielleicht auch für Euch eine Kleinigkeit dabei, die Euch zumindest ein paar Stunden versüßt während dieser für Viele nicht ganz einfachen Zeit. Wenn Ihr nach noch mehr Inspirationen sucht, schaut doch mal hier bei meiner lieben Kollegin vorbei! Die hilft Euch bestimmt auf die Sprünge.
Und solltet Ihr nach der ganzen vielen Zeit, die Ihr nun mit Turteln verbracht habt, wieder total verknallt ineinander sein: wie sieht’s denn aus mit dem Heiraten? Keine Sorge – auch das geht wunderbar zu zweit! Ihr seid hier sogar schon ganz genau an der richtigen Stelle…
Fotos: Bianca von Kannen Fotografie